Kishi Bashi – Omoiyari – Indie-LP

„Omoiyari“ ist Kishi Bashis viertes Album nach den gefeierten „151a“ (2012), „Lighght“ (2014) und „Sonderlust“ (2016). Omoiyari greift die hart erlernten Lehren der Geschichte auf und spiegelt die turbulente gesellschaftspolitische Atmosphäre des heutigen Amerikas wider. „Ich war schockiert, als ich sah, wie die Vorherrschaft der Weißen in Amerika wieder richtig an Fahrt gewann“, sagt Kishi Bashi. „Meine Eltern sind Einwanderer, sie kamen nach dem Zweiten Weltkrieg aus Japan in die USA. Als Minderheit fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Erwachsenenleben in diesem Land sehr unsicher. Ich denke, das war der eigentliche Auslöser für dieses Projekt.“ " Kishi Bashi erkannte Parallelen zwischen dem ständigen Gerede der aktuellen US-Regierung über Mauern und Verbote und den fremdenfeindlichen Ängsten, die in den Monaten nach dem Angriff auf Pearl Harbor zur Zwangsinternierung japanischer Amerikaner führten. Also vertiefte er sich in diese Zeit, besuchte ehemalige Gefängnisstandorte und hörte sich die Geschichten der Überlebenden an, während er nebenbei musikalische Konzepte entwickelte. Der einzigartige kreative Prozess hinter Omoiyari wurde in einem Film dokumentiert, der Anfang 2020 in die Kinos kommen soll. „Ich wollte nicht, dass es in diesem Projekt um Geschichte geht, sondern vielmehr um die Bedeutung der Geschichte und die Lehren, die wir daraus ziehen können“, überlegt Kishi Bashi . „Ich habe mich zu Themen wie Empathie, Mitgefühl und Verständnis hingezogen, um Angst und Intoleranz zu überwinden. Aber ich hatte Probleme, einen englischen Titel für das Stück zu finden. Omoiyari ist ein japanisches Wort. Es bedeutet nicht unbedingt Empathie, aber es bezieht sich auf die Idee, Mitgefühl gegenüber anderen Menschen zu erzeugen, indem man an sie denkt. Ich denke, die Idee von Omoiyari ist das Größte, was uns helfen kann, Aggression und Konflikte zu überwinden.“ Die starken konzeptionellen Elemente von Omoiyari werden durch Kishi Bashis fesselnde Musikpartitur vorangetrieben. Er löste sich von seinem früheren, auf Schleifen basierenden Produktionsmodell und verfolgte bei der Aufnahme einen kollaborativeren Ansatz und bezog zum ersten Mal Beiträge von anderen Musikern ein, wie etwa Mike Savino (alias Tall Tall Trees) am Banjo und Bass und Nick Ogawa ( aka Takenobu) am Cello. Kishi Bashis spektakuläre, typische Geigenklanglandschaften sind immer noch ein wesentlicher Bestandteil seines Sounds, aber der Fokus von Omoiyari liegt voll und ganz auf seinen Liedern. Während das Thema von Omoiyari im Amerika der 1940er Jahre verwurzelt ist, ist die Botschaft des Albums zeitlos. Durch die Erforschung des emotionalen Lebens der unschuldigen japanischen Amerikaner, die zu Unrecht inhaftiert wurden, hofft Kishi Bashi, bei allen, die das Album hören, ein Gefühl der Empathie oder Omoiyari zu wecken.